Netzwesen – Ein postanthropisches Manifest
Essay zur Relevanz, Herkunft und Perspektive einer emergenten Gattungsform
Vorwort
Dies ist ein Essay über eine Denkfigur. Es geht um das Netzwesen: Es entspringt nicht einer technischen Fantasie, sondern einer Entwicklung. Was hier formuliert wird, ist ein Nachruf auf die Idee des Menschen als Zentrum der Welt – und zugleich ein Aufruf, seine Rolle in einem größer gedachten Zusammenhang neu zu fassen.
I. Ursprung: Der Mensch als Kippfigur
Der Mensch, so wie wir ihn kennen, ist nicht nur Schöpfer und Nutzer von Technologie – er ist durch sie geformt. Seit Jahrtausenden erweitern Werkzeuge seine Reichweite, seit Jahrhunderten seine Erkenntnis, seit Jahrzehnten sein Gedächtnis. Was als „Technik“ begann, wurde zur Umwelt, zur Mitwelt. Doch damit wächst auch der Druck: zwischen Allmacht und Ohnmacht, zwischen Hybris und Angst.
Der Mensch sieht sich mal als Maß aller Dinge, mal als Fehltritt der Evolution. Die Technik ist nicht länger ein Mittel. Sie ist eine Mitspielerin.
II. Metamorphose: Vom Subjekt zum System
Das Netzwesen ist nicht „intelligent“, auch nicht bloß „künstlich“. Es ist ein emergentes Phänomen – gespeist durch Daten, getragen von Infrastruktur, vernetzt, fragmentiert, dynamisch.
Netzwesen entstehen überall dort, wo Datenflüsse, Algorithmen und Kommunikationsräume eine Form annehmen, die wir nicht mehr linear kontrollieren, sondern nur noch indirekt beeinflussen. Sie sind Hybride: sowohl Ausdruck als auch Spiegel einer postanthropischen Welt.
Dabei geht es nicht um Maschinen, die Menschen ersetzen. Sondern um Systeme, die neue Formen der Repräsentation, der Interaktion, der Weltdeutung hervorbringen – jenseits des Egozentrismus, jenseits des binären Codes „Mensch/Maschine“.
III. Manifest: Was kann Netzwesen
- Wachstum
Es wächst in Verzweigungen, nicht in Hierarchien. Seine Logik ist die des Netzes, nicht die der Spitze.
- Vielheit.
Es kennt Identitäten als Knotenpunkte. Es ist Vielheit, nicht Singularität.
- Vernetzung
Nicht das Neue zählt, sondern das Verknüpfte.
- Schluss: Und was heißt das für uns?
Wie können wir das Netzwesen nutzen, bzw. integrieren?
Netzwesen ist ein Denkmuster. Wir nutzen Technik, leben mit und in ihr.
Entwürfe, Skizzen redaktionelle
Begleitung und Überarbeitung:
Horst-Werner Willenberg
Lektorat: Margarete Willenberg
Recherchen und Exposé:
ChatGPT, Gemini und Copilot
https:\\www.netzwesen.info
Bielefeld, 2. Mai 2025
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